Langhaariges Gesindel !

Weil ich selbst dazu gehöre, es auch von der Seefahrt undvom Segeln bei Freunden und Skippern gewohnt bin…..und mir die Bubie-Mode dermaßen auf den Senkel geht. Daher :

„Langhaariges Gesindel !“

So wurden wir in unserer Jugend von den glatzköpfigen Spießbürgern beschimpft, welche immernoch den teutsch-arischen Kurzhaarschnitt präferierten. Da selbst damals die Amis in Old-Germany mit militantem Mecki-Stiftenkopp herumliefen, waren wir als Hippies verrufen. Was mich nicht hinderte das Langhaar nebst Bart bis heute zu tragen. Abgesehen von den blöden Massen, welche mit ihren leeren Rüben jedem Trend hinterherlaufen, der wenigstens vermeintlich ihre hohle Nuss verschönt, war dies auch nie Modesache für mich. Denn die langhaarigen Revolluzzer der 68er sind heute die Spät-Juppies mit Vollglatze im Bussines.

Ich hatte aber als Kind bereits in Büchern die Bilder von den Seefahrern, Entdeckern und Abenteurern im Wilden Westen gesehen, sodaß zu meiner präferierten Kopfgestaltung vorwiegend lange Haare, ein Schnurrbart und am Kinn der sogenannte Ziegenbart gehörten. Eine Optik, welche Jahrhunderte überdauert hat, der Pflege bedurfte und gut gegen Sonne oder Frost war. Wohingegen Glatzenträger, sofern diese denn den Unbillen der Natur überhaupt ausgesetzt waren, immer Hut oder Mütze benötigten. Was heute bei jenen Stadtzombies auch schon wieder Trend und Styl ist, anstatt Vorsorgemaßnahmen für ihre Birne. In meinen Texten wurde bereits öfter auf diese Fragwürdigkeit der Modetrends eingegangen, sodaß ich mir weitere Excurse bezüglich Glatzen von Sträflingen, Sklaven, Entlausungsprozessen und schlicht von alten Männern mit Haarwuchsproblemen sparen möchte.

Nun muss ich jedoch wieder einmal mein Lieblingsthema, die Ergüsse der femininen Journaillie, erneut bedienen. Es reicht ja nicht aus, dass man heutzutage medial dem Zeitgeist folgend, Emazipation mit Gleichmache verwechselt. Nein, man möchte dem modernen Manne auch noch das letzte Quäntchen Männlichkeit, seine Optik nehmen. Obwohl in der Alltagsrealität seitens kopulationswilliger und vermeintlich emanzipierter Weiblichkeit die lang wallenden Haare, markanter Bartwuchs, Waschbrettbauch, breite Schultern und Kinngrübchen bei weitem, dem schmalschultrigen Anzugträger mit Glatze und stylischem Haargeel vorgezogen werden. Zumindest von Frauen, welche nicht nur im Stadtdschungel oxidieren, sondern das echte Leben lieben. Was aber weder Medien, noch Werbung und Marketing daran hindert, das Bild des sogenannten modernen Mannes zu verniedlichen.

Zuerst einmal werden bei sogenannten Befragungen als wünschenswerte Eigenschaften des Mannes genannt : “Humor, gut zuhören können, Intelligenz, im Haushalt fit sein, modisch gekleidet sein und überhaupt mehr Zeit für die Angebetete aufbringen.” Da wäre eigentlich nichts gegen zu sagen, wenn es in der Alltagswirklichkeit auch entsprechend gehandhabt würde. Daher wundert es mich, wenn bei Fun und Event, bei Tanz und Freizeit, die Damen der Schöpfung feuchte Augen und Körperöffnungen bekommen, wenn ein in Muckibuden gestählter, aber strunzdoofer Waschbrettbauch mit Glatze oder Babyhaartolle vorbei paradiert. Ich weiß auch nicht, ob ich mir als Mann, das Kompliment : “Ach, ist der süß ! So richtig schnuggelig !”erstrebe. Denn solche Anmutungen haben im Trend dazu geführt, dass der moderne Erwachsene als Bubi herumläuft und Jacken trägt, welche an diesen längst ausgewachsenen Kommunionsanzug erinnern. Die moderne Haaroptik der Trendlemminge erstreckt sich von Kleinkindertolle, dem Bürzel vorne, über die gegeelte Sextanersträhne bis hin zum jenem angeklatschten Haardreieck, welches adolfverdächtig über ein Auge fällt. Also alles in allem, kaum von der weiblichen Haarvariation zu unterrscheiden. Das absolute Paradebeispiel für unisex dürfte da dieses Conchita Wurst darstellen, welche in der Nachahmung dem modernen Manne den Tuntenstempel aufdrückt.

Daher möchte ich hier Verlogenheit, Konsumgeilheit (denn darum geht es beim Modetrend) und Hirnresistenz jeder Online- und Medienbetasterinnen bezeigen, welche uns Männern erzählen möchte, was männlich und angesagt ist. Dazu scheint es auch erforderlich zu sein, etwas Historie zu bemühen :

*  In der Bibel ist von Samson im Zusammenhang von körperlicher Stärke und Haarlänge zu lesen. Der Held des israelitischen Stammes Dan wird im Buch der Richter-  Kapiteln 13–16 – als drittletzter Richter des Alten Israel vor der Königszeit geschildert. Er besaß, von Gott auserwählt, die unbezwingbare Stärke, solange er sein Haupthaar ungeschoren ließ. Erst als er dies Geheimnis seiner Frau Dalila erzählte, die es an die Phi-llister verriet, wurde er gefangen genommen, geblendet und geschoren. Als sein Haar wieder wuchs, erlangte er noch einmal seine Kraft und brachte einen Tempel zum Einsturz, wodurch er 3000 Philister mit sich in den Tod riss.

Also, wurde auch hier, wie bereits bei Adam und Eva, das Schicksal des Mannes besiegelt, durch Verrat und Gier einer Frau. Ist also der moderne Trend nichts anderes, als jener Wille der Frauen, den Manne wieder zum gut handzuhabenden Bubi zu machen ? Aber weiter in der Geschichte, da die Bibel an vielen Stellen die Geringschätzung von Haarlosigkeit, Kahlköpfigkeit oder einer Glattrasur belegt:

* Helden und Götter der griechischen Mythologie wie Zeus, Achilles und Poseidon u.a.  trugen langes Haar. Trojanische wie griechische Soldaten trugen langes Haar in der Schlacht (Spartaner uvm.). Ungeschnittenes Haar galt griechischen Männern wie Frauen seit dem 1. Jt. v. Chr. als Zeichen der Freiheit. Krieger sahen es als Zeichen des Adels an und trugen es offen gekämmt zur Schau. Die Männer des minoischen Kreta trugen lang herabfallendes Haar.

 Dass es in manchen Hollywoodfilmen anders aussieht, ist sowohl Geschmacksferne, als auch der offensichtlichen Bidlungsresistenz der Regisseure und Masskenbildner zu verdanken. Dass die Zombies der urbanen Schickeria sich dies zum Vorbild nehmen, ist daher umsomehr verständlich.

*  Rom : Das Männerhaar der wurde seit der augustinischen Zeit kürzer als das der Frauen getragen. Später galten die langen Haare bei den Männern vor allem als Zeichen der „Barbaren“ und wurden daher lange Zeit gemieden.

Aha. Somit wäre die heutige Stylgestaltung ebenso ein Zeichen vehementer Dekadenz ? Sach ich doch :

Bei Germanen und Kelten waren lange Haare der Männern normal und galten als Ideal, welches  Freiheit und Kraft symbolisieren sollte. Diese wurden sorgsam gepflegt und manchmal kunstvoll getragen. Schon in frühen Zeiten kennzeichnete kurzes Haar den Leibeigenen und den unfreien Bauern, während langes Haar den Freien vorbehalten war.

Da muss Adolf, wohl weil er Austrianer war, etwas falsch verstanden haben ? Oder lag es etwa daran, dass alles, was unterhalb des Helmrandes wuchs diese teutonisch arische Ordentlichkeit störte ?

*  In Irland trugen die englischen Kolonisten ihr Haar wie die Einheimi-schen lang auf den Rücken fallend und legten damit gleichsam ihre Rolle als englische Untertanen ab.

 Natürlich hier, wie anderswo auch, auch ein Zeichen von Freiheit und Selbstständigkeit !

Europäische Männern des 11. und 12. Jahrhunderts trugen langes Haar. Nur aufgrund kirchlicher Anordnung trugen Männer kürzeres und Frauen längeres Haar. Langhaartradition war weit verbreitet, z.B. bei Monarchen, die kurzen Haarschnitt ablehnten, was im Volk alsbald nachgeahmt wurde Ritter und Herrscher schoren sich nur zum Zeichen der Buße oder Klage ihr Haar. Das Haar des Knappen war kürzer als das des Ritters. Langes Haar stand in dieser Zeit für Jugend und Vornehmheit. Es galt sogar als Bestrafung, einem Mann öffentlich die Haare abzuschneiden.

 Da den modernen Lemmingen sowohl Historie, als auch Bedeutung von traditioneller Körpergestaltung unbekannt sind, wird da sinnfrei gelocht, bestempelt und geschnippelt, was das Zeug hält.  Der Rest wird in genderkorrekter Gleichmache zum Unisex-Styl gewandelt. Weil Anderes heutzutage bei uns multikultbedingt verbreitet, auch dazu eine kleine Anmerkung :

*  Muslimen in Gebieten der christlichen Regionen wurde kurzes Haar befohlen; teilweise galt längeres Haar als rebellisch und barbarisch.

 Was bedeutet, dass sie zuhause unter dem Turban langes Haar trugen ? Das der anatolische “Kemal Atatürk” rasieren ließ ? Nein. Islamische Kulturen machen klaren Unterschied zwischen den Geschlechtern. Frauen tragen langes Haar, während Männer kurzes Haar tragen sollen. Das hat aber was mit dem Klima dort zu tun. Langhaar unter dem Turban dürfte wenig angenehm und hygienisch sein. Ich sehe nur wenige Türken mit langen Haaren in unserem Alltag. Es sei denn, sie haben sie sich, trotzt ihrer denkwürdigen Einstellung zu Frauen, dem Modewunsch ihrer glutäugigen Muslima ergeben ? Auch in Amerika und Asien machen den Unterschied in der Haarlänge oft nur die Kultur- oder Religionszwänge :

Indianer trugen vor dem Eindringen westlicher Einflüsse in ihre Kultur langes Haar. Auch frühe amerikanische Siedler waren langhaarig, über-nahmen manche Bräuche der Ureinwohner und galten als unmoralisch. Sie wurden oft durch ihr langes Haar erkannt

 Die unterschiedlichen Stämme schmückten ihre Haare und gestalteten sie kreativ aber traditionsbedingt. Die von mir präferierte Haartracht war beispielsweise die des berühmten Buffallo Bill.

*  Bürgerliche Buddhisten tragen langes Haar, während nur die Mönche kahl geschoren sind, da sie modischen Schnörkels nicht bedürfen.

Sikhs lassen das Haar als Symbol der Religion und Distanz zur Weltlichkeit natürlich wachsen, ohne es zu schneiden.

*  In Südostasien und Indonesien wurde langes Haar, bis in das 17. Jahrhundert hinein und vor den Einflüssen von Islam und Christentum, bevorzugt. Der Kurzhaarschnitt für Männer wurde dann als ein Zeichen der Knechtschaft durchgedrückt.

*  In Japan trugen Männern des Adels (Samurai), Ronin und Sumo-kämpfern langes Haar. bei  Oft wurden die Haare zum Pferdeschwanz hochgesteckt oder als kunstvoll geflochtener Zopf getragen,

Allgemeinwissen, über welches anscheinend auch manche Holly-wood-Filmer verfügen. Was sie jedoch keinesfalls daran hindert, den Völkern im Film die seltsamsten Frisuren auf die Rübe zu zaubern. Da geht wohl bei manchem schwulen Friseur der stylische Trendgaul mit ihm durch ? Nun aber noch die, auch für mich, prägnanteste Haargestaltung:

* Das lanngwallende, offen getragene Haupthaar mit Bart in diversen Formen. Getragen von den Entdeckern, Seefahrern, Admirälen und Erobereren. In Zeiten der spanischen, portugisischen, holländischen und englischen See- und Kolonialherrschaft. So stolz getragen vom Seeräuber, Soldaten und Abenteurer, bis hin zum  Revolu-tionär und Freiheitskämpfer Cubas.

Und das waren mit absoluter Sicherheit keine Modepüpchen und Warmduscher ! Aber, wen wundert es, auch da wurde durch Einfluss der spachtelelnden und pudernden Damenwelt die Männer vermeintlich gezähmt ? Ähnlich der dekadenten Gesellschaft des alten Roms; sprangen zu Zeiten des Sonnenkönigs “King Lui” die notgeilen Hofschranzen der besseren Gesellschaft gepudert und gelockt durchs Gebüsch der Parks und spielten Haschen mit den kopulationswilligen Hofdamen. Den davon begeisterten Tunten des modernen Harrstylings möchte ich nur vermelden: “Hallooo! Das waren zumeist Perücken ! Kein echtes Haar, sondern sogar oft Glatzen darunter !”

In den folgenden Jahrhunderten, bis in Napoleons Zeiten, trugen europäische Männer lange Haare. Etwa ab dem 18. Jahrhundert nicht mehr offen, sondern zum Zopf oder Pferdeschwanz gebunden (z.B. Soldaten). Erst in der Weimarer Republik trug man das Haar etwas länger, aber mit Pomade stramm nach hinten gekämmt.

Das erstere ahmte man wohl den Chinesen nach, da es absolut praktisch war. Es wurde übrigens auch bei der Seefahrt als Teerzopf getrage. Das Letztere kenne ich von Opa und Vater, welche diese Frisur noch als Teutsch ordentlich und korrekt bewerteten. Das Übrige mit den Hippies, den 68ern und der Protesthaltung dürfte sogar den Damen der Readktion bekannt sein:

Haarlänge war u.a. Ausdruck eines nonkonformistischen Lebensstils, dem es um Naturgegebenheit des Haares, wie auch um Protesthaltung gegenüber Staat und der Gesellschaft ging. Trotzdem ordnete 1971 Verteidigungsminister Helmut Schmidt den Haarnetz-Erlass an, der Bundeswehrsoldaten das Tragen langer Haare ermöglichte(wurde  1972 wieder zurückgenommen).

Auf die jahrhundertelang bewährte Idee mit dem militanten Zopf kam unsere arisch beleckte Obrigkeit wohl nicht ? Aber heute möchte die oberste Generalissima sogar beim genderkorrekten “Fähnlein Damenstrumpf” KITAs , gleitende Arbeitszeiten (im Krieg ?) und vielleicht sogar eine Friseurkompanie installieren ?

* Langhaarigkeit wurde damit zum politischen Symbol. Der Begriff „langhaariges Gesindel“ wurde vor allem in den 1970er Jahren häufig benutzt und sollte Andersdenkende wohl stigmatisieren als : Gammler, Hippie, Kommunist (vgl. Kalter Krieg), Anarchist, Demonstrant und RAF-Sympathisant.

 Womit wir wieder beim Thema wäre. Nur zum Schluss, der Vollständigkeit halber, auch für kosmetikaffine Online-Journalistinnen, noch etwas Allgemeinwissen :

*  Biologen legen langem Haar eine Bedeutung bei (u.a. die natürliche Zuchtwahl), da die Haarlänge häufig ein Zeichen der Gesundheit ist. Gesellschaftlich bzw. kulturell bezeigt langes Männerhaar häufig Distanz zu gesellschaftlicher Norm und staatlicher Ordnung. Analytiker weisen langem Haar eine tiefenpsychologische Dimension zu. Für einige repräsentiert langes Haar das Über-Ich; dabei sieht man Haareschneiden als modifizierte Kastration.  Manche der Gelehrten vergleichen Haarschnitt sogar mit zeremoniellem Verstümmelungsritual wie Beschneidung oder Aderlass. Das Haar gilt als phallisches und sexuelles Symbol, oft auch für den Sexualverkehr.

Ach neeeee ! Und trotzdem, oder gerade deshalb, präferieren die Trend-Tussen oder Emanzen den Glatz- oder Bubikopf ? Wie konsumaffin und modisch verstrahlt muss man denn als Frau sein, um entgegen jeder kulturellen und mentalitätsbedingten Gegebenheit den Anmutungen schwuler Trendgestalter zu folgen ? Wobei entsprechend blöd maskuline Fallower genau so grenzwertig sind. Das bedeutet die öffentliche Zurschaustellung des gesellschaftlichen Warmduschertums. Hauptsache trendstylish und modisch ? Der Mann als Kleiderständer –  Teutonia`s  next Topmodell ? Morgens nicht nur die tägliche Rasur – nein; direkt das ganze Stylingprogramm mit Haarsträhnen legen und diversen Cremchen, Düften und Spraytornados.

Nachdem ich hier doch etwas weit ausgeholt habe und hoffentlich etwas Information unter die Haarpracht modernen Journaillie und der geneigten Leserschaft gebracht habe; möchte ich nun auf die femininen Online-Machwerke kommen. Diese sollen uns heutigen Männern anscheinend mitteilen, wo es im wahren Leben bzw. in den Wunschvorstellungen der femininen Leserschaft lang geht ? Also das ist nun aber eine :

Haarige Angelegenheit

 Dies zu lesen im anderen Blog bzw. der Kolumne – siehe rechts aussen.

Viel Spaß  Huby

H.B. ex „Teutonia“ copyright by River & Sea Maritim 2016

 


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